Trendspot China

Die wahren Olympiahelden
Sie werden die wahren Helden von Beijing 2008 sein: Die Taxifahrerinnen und Taxifahrer im Verkehrschaos von Peking. Ein Jahr vor den Spielen sind ihre Fremdsprachkenntnisse noch sehr bescheiden. Ohne Zieladresse in chinesischer Schrift geht heute noch gar nichts. In Kursen und Trainings soll Abhilfe geschaffen werden.  Alle lizensierten Taxifahrer/innen  haben zusätzlich einen speziellen Olympiaguide erhalten. Dieser enthält die wichtigsten Redewendungen, allgemeine Verhaltensregeln und Orientierungshilfen. Die Taxifahrer/innen sollen auch flexibler werden: Liegt das Fahrziel in der entgegenliegenden Fahrtrichtung, dann fährt mich das Taxi heute noch nicht dorthin. Ich muss zuerst die Strassenseite wechseln (was je nach Verkehrlage lebensgefährlich ist) und dort ein neues Taxi suchen.

Crazy English
«Welcome to Beijing», diesen Satz hören Gäste in Peking heute an jeder zweiten Strassenecke. Dann ist es aber mit den Englischkenntnissen vieler Chinesinnen und Chinesen zu Ende. Vor 18 Jahren hat Li Yang ein damals völlig neuartiges Englischprogramm entwickelt: «Crazy English». Jetzt hat Li Yang sein Programm für die Spiele erweitert. Zusammen mit über 1000 Assistent/innen schult er jeweils in Wochenkursen rund 1 Million Mitarbeitende und Freiwillige (Volunteers). Der Kurs umfasst Wortschatz, Grammatik und grundlegende Verhaltensregeln gegenüber Gästen.

Die Olympische Fackel: Hightech Made in China
Hightech ist eines der Schlagworte von Beijing 2008. Wir werden das an den verschiedenen Kommunikationskanälen für die Übertragung der Resualtate erleben. Es ist z.B. geplant sämtliche Ergebnisse in Echtzeit in die Taxis von Beijing zu übermitteln.
Ein Vorgeschmack auf die High-Tech-Spiele wird auch der olympische Fackellauf werden. Die Fackel soll während 130 Tagen über 135'000 km durch alle fünf Kontinente getragen werden. Das ist die längste Strecke in der Geschichte der Olympiade. Damit aber nicht genug: Die Strecke führt entlang der alten Seidenstrasse und über den Mount Qomolangma, bei uns besser bekannt als Mount Everest. Danach geht es durch die autonome Provinz Tibet. Die internationalen Proteste sind bereits heute unüberhörbar.
«Light the Passion Share the Dream» so der Slogan des Fackellaufs. Die Fackel erinnert an eine traditionelle chinesische Papierrolle und ist in den Farben Rot und Silber gestaltet. Das Muster auf der Fackel besteht aus «Xiangyun» oder «Lucky Clouds». In der Chinesischen Tradition verspricht diese Symbolik Gesundheit und Harmonie.
Das Design ist eine Koproduktion vom «Lenovo Innovation Design Center» und vom «China Aerospace Sciece & Industry Coproration». Als Erinnerung: Lenovo hat unlängst die PC-Produktion von IBM übernommen. Die technischen Daten der High-Tech-Fackel:
Gewicht: 985 Gramm; Material: Aluminium; Flammenhöhe: 25 bis 30 cm, die Flamme ist auch bei extremem Sonneneinfall auf Fotos erkennbar; Brennzeit: 15 Minuten; Ergonomie: Passt sich der Handform und der Körpertemperatur der Läufer/innen an.
http://www.beijing2008.cn

08.08.08: Kein Regen in Peking
Es ist wohl die zur Zeit kühnste Wetterprognose. Am Tag der Eröffnungsfeier der XXIX Olympischen Sommerspiele wird es in Peking nicht regnen. Die Planungen für die gigantische Eröffnungsfeier laufen auf Hochtouren. «Es wird ein Spektakel das die Welt so noch nie gesehen hat» versprechen die Organisatoren. Ein spezielles Team befasst sich mit der Wetterentwicklung. Für den Fall, dass Regen droht, werden eigens entwickelte Fluggeräte versuchen den Regen währen der eigentlichen Feier abzuhalten. Das gleiche gilt auch für die Schlussfeier 14 Tage später.

Neo City Beijing
«Keine andere Stadt der Welt hat heute noch diese Ambitionen» sagen Ole Scheeren und Rem Koolhaas. Die beiden Architekten des renomierten Büros OMA in Holland sind in der Realisierungsphase für eines der architektonischen Wahrzeichen von Peking: Der CCTV-Tower. Der neue Hauptsitz des Chinesischen Staatsfernsehens (Chinese Central Televisions) sind zwei 230 Meter hohe und schräg gegeneinanderlaufende Türme, die in der Mitte zusammenkommen.
Peking ist zur Zeit das Zentrum für die renomiertesten Architekten der ganzen Welt. Im Olympiapark entsteht das spektakuläre Olympiadstadion «bird’s nest». Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron realisieren zusammen mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei ein Stadion in der Form eines riesigen Vogelnestes.
Etwas weiter im Südosten der Stadt arbeitet Sir Norman Foster am neuen Terminal 3 des internationalen Flughafens von Peking. Das hier mit rund 10 Millionen km2 der grösste Terminal der Welt entsteht hört sich fast selbstverständlich an.
Daneben entstehen an jeder Strassenecke neue Hotelprojekte. Da ist zum Beispiel das 7-Sterne-Hotel direkt neben dem Olympiastadion. Die zwei zusätzlichen Sterne hat sich das Hotel selber zugeschrieben – und zwar für einen neuartigen Zusatzservice. Für jedes der 270 Zimmer sind drei persönlich zugeteilte Hotelmitarbeiter zuständig. Nicht zu vergessen ist der Blick vom King-Size-Bett direkt ins Stadion.

Beijing 2050: Die Visionen von Ma Yansong
Für den chinesische Architekt Ma Yansong bedeutet der CCTV-Tower ein Traum der jetzt Realität wird. Gleichzeitig warnt er: «Wegen seiner Form und dem verwendeten Material wird das CCTV-Projekt rund dreimal so teuer werden wie ein gleichwertiges Büro-Hochhaus. Ich denke es ist ein tolles Projekt für Architekten, aber kein gutes Zeichen für die Gesellschaft. Hier wird Geld für ein verrücktes Vorhaben verschwendet. Das darf sich in weiteren Projekten keinesfalls wiederholen.»
Ma Yangsong hat sein Projekt «Beijing 2050» letztes Jahr an der Architektur Biennale in Venedig gezeigt. Kinder sollen nach der Vision von Ma auf Edelstahlbändern durch die Hotong-Strassen von Peking gleiten. Tausende von Bäumen sollen den Tiananmen-Platz in einen öffentlichen Wald mitten in der Stadt verwandeln.
http://www.i-mad.com

Green City Beijing
Bis zu den Spielen werden 30 neue Parkanlagen eröffnet. Diese sind in den Aussenbezirken am vierten und fünften Ring geplant.
Bis ins Jahr 2010 wird die gesamte Parkfläche der Stadt um 30% erweitert. Das bedeutet für jeden Einwohner und jede Einwohnerin rund 2m2 Grünfläche. Von jeder Wohnung aus wird der nächste Park maximal 500 Meter entfernt sein.
Auch das Strassennetz wird ausgebaut. Bis Ende Jahr sind rund 1509 Kilometer neue Strassen geplant, weitere 1000 Kilometer werden renoviert.

Sämtliche Bauarbeiten – seien es Strassen, Gebäude oder Parks – müssen bis Ende Jahr mehrheitlich abgeschlossen sein. Dann werden sämtliche Kräne in Peking abgebaut. Die Stadt wird anschliessend während rund sechs Monaten bis in den kleinsten Winkel intensiv herausgeputzt.

Den ganzen Trendspot gibt es auch auf der Site vom Zukunftsinstitut hier...

 

Zurück

suroflo
 

Russland
TransSib
Mongolei
Beijing
Xi'an
Yunnan
Shanghai
---
Zauberberg
---
Archiv
Audio
Contact